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Erste Hilfe bei kleinen Wunden: Verletzungen zu Hause versorgen

Ein Mann versorgt eine Wunde von einem Kind

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Ob beim Kochen, Handwerken oder einfach nur im Haushalt unterwegs – Verletzungen wie Schnitt-, Stich-, Schürf- oder Platzwunden sind schnell passiert. Erfahren Sie hier, wie Sie solche Verletzungen eigenständig versorgen können und wann ärztliche Hilfe erforderlich ist.

Wunden selbst versorgen – warum?

Kleine Wunden gehören zu den unvermeidlichen Begleitern unseres Alltags. In den meisten Fällen lassen sich diese Wunden eigenständig versorgen, solange sie nur die Haut betreffen und keine tieferen Gewebeschichten involviert sind.

Unsere Haut fungiert als Schutzschild für unseren Körper, der Krankheitserregern den Eintritt verwehrt. Die Versorgung von Wunden trägt zur Prävention von Infektionen bei, da offene Verletzungen Eintrittspforten für Keime, Bakterien und Krankheitserreger darstellen. Durch eine gründliche Reinigung und Desinfektion wird das Infektionsrisiko verringert.

Eine saubere und geschützte Wunde bietet ideale Bedingungen für eine beschleunigte Heilung. Durch den Schutz vor Reibung, Schmutz und Bakterien kann sich das Gewebe effizienter regenerieren.

Das Einmaleins der Wundversorgung

Richtig reinigen – aber wie?

In der Regel sollten Wunden nicht mit Wasser ausgespült werden. Bei Bedarf können die Ränder der Wunde mit einem Wundreinigungstuch gesäubert werden. Vermeiden Sie das Reiben der Wunde, um potenzielle Schäden an den umliegenden Geweben zu minimieren. Ist die Wunde stark verschmutzt, reinigen Sie sie vorsichtig mit lauwarmen Leitungswasser.

Achtung: Vor der Wundversorgung sind die Hände gründlich zu desinfizieren. Außerdem empfiehlt es sich, sterile Einweghandschuhe zu tragen, um die Übertragung von Keimen zu verhindern. Vermeiden Sie es jedoch stets, die verletzte Stelle mit den Fingern zu berühren.

Desinfizieren

Verwenden Sie ein antiseptisches Mittel, um die Wunde zu desinfizieren. Dies hilft, potenzielle Infektionen zu verhindern. Tragen Sie das Desinfektionsmittel auf ein sauberes Wattestäbchen auf und tupfen Sie damit leicht über die Wunde. Erkundigen Sie sich in der Apotheke nach einem geeigneten Produkt.

Schutz durch Pflaster

Bei kleinen Schnitt- oder Stichwunden reicht oft ein Pflaster. Größere Wunden lassen sich am besten mit einer sterilen Kompresse abdecken und mit Heftpflaster oder einer elastischen Mullbinde fixieren. Dies schützt die Wunde vor Schmutz und verhindert Reibung.

Regelmäßiger Verbandswechsel

Achten Sie darauf, das Pflaster regelmäßig zu wechseln, insbesondere wenn es durch Feuchtigkeit oder Schmutz beeinträchtigt wird. Halten Sie die Wunde trocken, um eine optimale Heilung zu fördern. Erneuern Sie das Verbandsmaterial nach ein bis zwei Tagen. Vermeiden Sie Kontakt der Wunde mit Wasser, um die Heilung nicht zu stören.

Beobachtung der Wunde

Halten Sie die Wunde im Auge, um sicherzustellen, dass sich keine Anzeichen von Rötung, Schwellung oder Eiterbildung zeigen. Gleiches gilt, wenn sich die Haut warm anfühlt. Das könnte auf eine mögliche Infektion hinweisen. Suchen Sie in einem solchen Fall stets einen Arzt auf!

Wann ist der Gang zum Arzt unvermeidbar?

Bestimmte Wunden erfordern eine ärztliche Beurteilung, um das Risiko von Komplikationen und Infektionen zu reduzieren und eine angemessene Wundheilung zu unterstützen.

Eine Wunde sollte ärztlich versorgt werden, wenn folgende Kriterien zutreffen:

Tiefe und großflächige Wunden: Wenn eine Wunde tief ist und möglicherweise Muskeln, Sehnen, Nerven oder Knochen betrifft, ist ärztliche Expertise erforderlich, um die volle Ausdehnung der Verletzung zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Entfernung von Fremdkörpern: Wunden, die Fremdkörper wie Schmutz, Glassplitter oder Holz enthalten, müssen von einem Fachmann gereinigt werden, um Infektionen zu verhindern und eine ungestörte Wundheilung zu ermöglichen.

Bisswunden: Bisswunden sind besonders anfällig für Infektionen, da der Mundraum viele potenziell schädliche Bakterien enthält. Eine fachgerechte Reinigung der Wunde und möglicherweise eine Antibiotika-Behandlung sind oft notwendig, um Infektionen zu verhindern. Tierenbisse, insbesondere von wilden oder unbekannten Tieren, sollten besonders ernst genommen werden.

Tetanus-Schutz: Bei verschmutzten oder verunreinigten Wunden kann eine Überprüfung des Tetanus-Impfstatus erforderlich sein, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Blutungskontrolle: Starke oder anhaltende Blutungen sollten ärztlich behandelt werden, um das Blutungsrisiko zu minimieren und Blutverlust auszugleichen.

Anzeichen von Infektion: Rötung, Schwellung, Eiterbildung, Fieber oder Schmerzen um die Wunde herum sind Anzeichen einer möglichen Infektion. Eine Blutvergiftung kann als mögliche Folge jeder Infektion auftreten, einschließlich einer entzündeten Wunde. Die ärztliche Untersuchung ist daher dringend notwendig.

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